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Bauingenieurwesen, M.Sc.

Im Masterstudiengang Bauingenieurwesen erfolgt, neben einer gemeinsamen Vertiefung der Grundlagen, eine individuelle Spezialisierung – entweder im Bereich des Konstruktiven Ingenieurwesens, des Verkehrswesens und des Wasserwesens und Umwelttechnik oder der Geotechnik und des Tunnelbaus.  Die KIB-Vertiefungsrichtung Digital Design and Construction adressiert verstärkt Themen der Automatisierung, der Digitalisierung sowie der Entwicklung und Anwendung KI-basierter Methoden im Entwurf, der Planung und der Ausführung von Ingenieurbauwerken.


Die Vertiefungsrichtungen


Der Konstruktive Ingenieurbau (KIB) ist das klassische Berufsbild im Bauingenieurwesen. Kaum ein Bauwerk kann ohne fachkundige Planung, Beratung und Überwachung durch Ingenieur*innen des Konstruktiven Ingenieurbaus gebaut und betrieben werden. Für Brücken, Tunnel, Hochhäuser, Energieversorgungseinrichtungen, Industriehallen sowie Multifunktionsarenen, die Stürmen, Flutwellen und Erdbeben trotzen, bedarf es einer kostenbewussten und umweltverträglichen Planung und Ausführung sowie eines wirtschaftlichen, nachhaltigen und sozialverträglichen Betriebs und Unterhalts. Bauingenieur*innen machen das: sie erarbeiten die wesentlichen Grundlagen für politische Entscheidungsprozesse und konzipieren, gestalten und realisieren technisch, ökonomisch und ökologisch ausgewogenen Lösungen basierend auf den mathematisch-naturwissenschaftlichen Grundlagen. Dabei stellen sich für jedes Projekt individuelle wirtschaftliche und technische Herausforderungen, denen durch innovative Lösungen begegnet werden muss. Dabei greifen verschiedene Disziplinen des Konstruktiven Ingenieurbaus wie Massivbau, Stahlbau, Baustatik, Baustofftechnik, Grundbau und Baubetrieb ineinander, um Bauvorhaben erfolgreich durchführen zu können.

Der Konstruktive Ingenieurbau unterliegt einer stetigen Weiterentwicklung, für die kommenden Generationen an Planenden und Ausführenden insbesondere getrieben durch den digitalen Wandel. Der Einsatz innovativer Werkstoffe und zukunftsweisender Bauverfahren und Konstruktionstechniken erfordert eine optimale Auslegung, Bemessung und Realisierung von Tragstrukturen und ist nur in Verbindung mit einer exakten, modelladaptiven Material- und Prozessmodellierung in Verbindung mit effizienten, computergestützten Simulationsmethoden möglich. Nur so lässt sich das tatsächliche Verhalten komplexer Bauwerke vorhersagen und steuern. Basierend auf den mathematisch-naturwissenschaftlichen Grundlagen adressiert die Vertiefungsrichtung Themen der Automatisierung, der Digitalisierung sowie der Entwicklung und Anwendung KI-basierter Methoden im Entwurf, der Planung, der Ausführung und dem Betrieb von Ingenieurbauwerken. Die Absolvent*innen erlangen somit gleichermaßen die Kompetenzen, um zukünftige Aufgaben des Konstruktiven Ingenieurbaus im nationalen und internationalen Umfeld eigenverantwortlich und im Team zu lösen sowie die erforderlichen Methoden und Tools zu entwickeln.

Die Gründung komplexer Hochbauwerke und die Verlegung von Infrastruktur in den Untergrund erfordern von Bauingenieur*innen einen professionellen und Umgang mit geologischen und hydrogeologischen Gegebenheiten, um der Standsicherheit und Umweltverträglichkeit Rechnung zu tragen. Eine besondere Herausforderung stellen dabei die Eigenschaften des natürlichen Bodenmaterials dar: der Baugrund kann als Locker- (Kies, Sand, Ton) und Festgestein (Fels) vorliegen und somit unterschiedlichste mechanische und hydraulische Eigenschaften aufweisen. Für die jeweilige Bauaufgabe stehen eine Vielzahl von Erkundungs-, Berechnungs- und Entwurfsmethoden sowie Bauverfahren zur Verfügung, die entsprechend der vorliegenden Situation ausgewählt, angepasst und weiterentwickelt werden müssen.

Die Studienrichtung Geotechnik und Tunnelbau umfasst die Vertiefung der Kenntnisse in der Boden- und Felsmechanik, das Erlernen moderner numerischer Berechnungsmethoden, die Vorstellung der Verfahren des Grund-, Tunnel- und Leitungsbaus sowie die Einführung in die Umweltgeotechnik. Zudem werden Grundlagen zum Betrieb und zur Instandhaltung bestehender Infrastruktur, wie Tunnel und Leitungen, behandelt. An der Ruhr-Universität Bochum wird diese Vertiefungsrichtung hauptsächlich von drei Lehrstühlen betreut, die ihre jeweilige Kompetenz aus verschiedenen Perspektiven (Erkennen und Beschreiben des Verhaltens des Baustoffs „Boden“, Verfahrenstechniken im unterirdischen Bauen und numerische Berechnungsmethoden) einbringen. Zudem bieten Laborausstattungen gemäß dem aktuellen Stand der Technik sowie enge Verknüpfungen zwischen aktueller, praxisorientierter Forschung und Lehre eine Vielzahl von Möglichkeiten für studienbegleitende Projekte oder Abschlussarbeiten.

 

Hydrologie und Wasserwirtschaft

Wasserversorgung, Hochwasserschutz, Wasserkraftnutzung, Bau und Unterhaltung von wasserwirtschaftlichen Anlagen und Gewässern, Wiederherstellung und Erhalt wasserabhängiger Biotope – die Anforderungen an Ingenieur*innen im Bereich der Wasserbewirtschaftung steigen weltweit. Um diesen Herausforderungen gewachsen zu sein, wird Spezialwissen in Hydrologie, Hydrometrie, Flussgebietsmanagement, Geoinformatik, Hydraulik, Wasserbau und Gewässerökologie benötigt. Als Grundlagen für diese Fächer werden mathematische und hierbei insbesondere stochastische Kenntnisse, Verfahren des Operations Research, der Simulationstechnik sowie Informatik benötigt. Vor dem Hintergrund des globalen Wandels werden in diesem Studium nicht nur methodische Kompetenzen, sondern auch systembezogenes Denken unter Bezug auf sozio-ökonomische und ökologische Zielsetzung und Randbedingungen vermittelt.
 

Siedlungswasserwirtschaft

Die Siedlungswasserwirtschaft umfasst die Trinkwasseraufbereitung, Wasserversorgung, Abwasserableitung, Abwasserreinigung und Gewässergüte. Weltweit ist häusliches und industrielles Abwasser mit hohem Sachverstand und unter großem Energieaufwand zu reinigen. Der ingenieurtechnische Anspruch in der Siedlungswasserwirtschaft besteht darin, diese Prozesse der Reinigung weiterzuentwickeln, technische Anlagen an örtliche Gegebenheiten anzupassen sowie kosten- und ressourcenorientiert zu wirtschaften. Neben siedlungswasserwirtschaftlichen Kenntnissen wird Wissen und Erfahrung aus Bereichen der Biologie, Chemie, Hydraulik und Informatik benötigt. Studierende entwickeln die Kompetenz, innovative Verfahrenstechniken zu verstehen und in die Praxis umzusetzen. Interdisziplinäre Fragestellungen werden theoretisch und praktisch bearbeitet, um kommende Herausforderungen im In- und Ausland sachgerecht und nachhaltig beantworten zu können.

Die Verkehrsinfrastruktur bildet den Lebensnerv für Wirtschaft und Gesellschaft. Die Planung, der Bau und der Betrieb der Verkehrsinfrastruktur sind ureigene Aufgaben der Bauingenieur*innen. Die Sanierung und die effiziente Ausnutzung der vorhandenen Verkehrsinfrastruktur gewinnen dabei gegenüber dem Neu- und Ausbau von Verkehrswegen zunehmend an Bedeutung.

Bauingenieur*innen mit der Spezialisierung im Verkehrswesen haben die Aufgabe, Lösungen zu erarbeiten, mit denen eine hohe Verkehrsqualität, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit erreicht wird. In der Praxis des Verkehrswesens bilden Aspekte des Umweltschutzes dabei heute oftmals einen Schwerpunkt. Aus der Erkenntnis, dass die Kapazität von Straßen von zufälligen Faktoren beeinflusst wird, leiten Bauingenieur*innen wichtige Erkenntnisse zur Optimierung der Verkehrssteuerung ab, um einen zuverlässigen und möglichst störungsfreien Betrieb zu erreichen.

Der Ausnutzungsgrad der Kapazität der Verkehrsinfrastruktur ist dabei nur eine Zielgröße. Die Minimierung der Lärm- und Schadstoffbelastung des Straßen-, Schienen- und Luftverkehrs besonders in urbanen Siedlungs- und Ballungsräumen stellt ebenfalls eine wichtige Herausforderung dar. Methoden zur Ermittlung und Maßnahmen zur Reduzierung der Verkehrslärmbelastung sind wesentliche Aufgaben für Bauingenieur*innen im Verkehrswesen. Bauweisen mit optimierten Oberflächenstrukturen und besonderen Bindemittelkonzepten stellen hilfreiche Instrumente zur Verringerung der Lärmbelastung dar. Materialforschung, Bauweisenoptimierung und eine zeitminimierte Umsetzung von Straßenbaumaßnahmen bilden weitere wichtige Aufgabenfelder im Hinblick auf eine innovative und umweltgerechte Verkehrsinfrastruktur.



Der Studiengang im Überblick


Wir empfehlen dringend vor der Einschreibung den RUB-Check BI zu machen, diesen finden Sie hier.

Zugangsberechtigt sind Bewerber*innen mit einem qualifizierten Bachelorabschluss im Fach Bauingenieurwesen oder einem vergleichbaren Studiengang einer wissenschaftlichen Hochschule nach mindestens sechssemestrigem Studium (drei Studienjahre, 180 ECTS) mit einem guten oder sehr guten Studienabschluss. Die Gleichwertigkeit wird anhand der eingereichten Bewerbungsunterlagen festgestellt. Falls das Bachelorstudium noch nicht abgeschlossen ist, kann die Bewerbung mit einem Transcript of Records mit mind. 150 LP und einer nach LP gewichteten Durchschnittsnote erfolgen.

Der vorgelegte Bachelorabschluss muss methoden- und forschungsorientierte Inhalte im Umfang von mindestens
– 18 LP aus dem Bereich Mathematik,
– 24 LP aus den Bereichen Mechanik, Strömungsmechanik und Baustatik,
– 12 LP aus dem Bereich Konstruktiver Ingenieurbau sowie
– 12 LP aus den Bereichen Wasserwesen und Verkehrswesen
beinhalten.

Das Bachelorstudium muss bei Bewerbung zum WiSe bis zum 30.09. und bei Bewerbung zum SoSe bis zum 31.03. abgeschlossen sein.

Die Bewerbung für Bewerber*innen mit europäischer Staatsangehörigkeit und/oder Studienabschluss mit Studienbeginn zum WiSe muss bis zum 15.10. und mit Studienbeginn zum SoSe bis zum 15.04. erfolgen.

Die Bewerbung für Bewerber*innen mit außereuropäischer Staatsangehörigkeit und/oder Studienabschluss mit Studienbeginn zum WiSe muss bis zum 15.07. und mit Studienbeginn zum SoSe bis zum 15.01. erfolgen. Zu den Fristen und Vorlesungszeiten.

Informationen für internationale Studieninteressierte finden Sie hier.

Allgemeine Hinweise zum Bewerbungsverfahren und weitere Informationen finden Sie hier unter dem Punkt "Information Master-Zulassungsverfahren".

Informationen zum Studienverlauf wie die Prüfungsordnung, das Curriculum und das Modulhandbuch des Studiengangs sind im Downloadbereich zu finden. Insbesondere das Curriculum beschreibt den organisatorischen und inhaltlichen Ablauf des Studiums und nennt die Pflicht-, Wahlpflicht- und Wahlmodule. Detaillierte Informationen zu den Modulen, die im Studiengang belegt werden können, finden sich im Modulhandbuch.

Zu Ihren zukünftigen Arbeitgeber*innen zählen Bauunternehmen, Ingenieur- und Planungsbüros, Behörden & Verbände, Universitäten & Forschungseinrichtungen, Stadtwerke, Wasserversorgung & -entsorgungsbetriebe, Verkehrs- & Straßenbauunternehmen, Anlagenbetreiber, Energieversorger, Industrieunternehmen und Kraftwerke.

Zu Ihren möglichen Arbeitsschwerpunkten gehören Planung / Konstruktion, Ökonomisches und ökologisches Denken und Handeln, Computersimulationen, Nachhaltiges Bauen sowie Materialanalyse / Materialforschung.

Das Masterstudium kann sowohl zum Winter- als auch zum Sommersemester aufgenommen werden. Der Studiengang ist zulassungsfrei, dennoch ist eine Bewerbung erforderlich. Hinweise zum Bewerbungsverfahren und weitere Informationen finden Sie unter Downloads "Information Master-Zulassung".

Für die Einschreibung ist die Teilnahme am obligatorischen Masterberatungsgespräch erforderlich. Die Termine finden Sie unter Downloads "Information Master-Zulassung". Die Bescheinigung über die obligatorische Beratung wird dem Studierendensekretariat online durch die Studienberatung übermittelt.

Die Einschreibefristen werden Ihnen durch den Zulassungsbescheid mitgeteilt. Zur Einschreibung sind die üblichen Unterlagen mitzubringen (siehe hier). Die Bescheinigung über die obligatorische Beratung wird dem Studierendensekretariat online durch die Studienberatung übermittelt.

Die allgemeinen Fristen sowie Vorlesungszeiten der Ruhr-Universität Bochum finden Sie hier.



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